Zahlungsmoral verschlechtert sich

(Quelle: Rheinische Post, 27.05.2024)

Mittelständler geben beim Zahlungsverhalten ihrer Kunden schlechtere Noten.

Um die Zahlungsmoral der mittelständischen Kunden in der Region der Großstädte Solingen, Remscheid und Leverkusen ist es nicht mehr so gut bestellt wie im Vorjahr. Gaben die Unternehmen mit zehn bis 500 Beschäftigten im vergangenen Jahr noch die Schulnote 2,1, so rutschte der Wert in diesem Frühjahr auf die Note 2,3 ab. „Das ist zwar immer noch ein guter Wert, allerdings müssen die mittelständischen Unternehmen zum Teil länger auf ihr Geld warten“, sagt Andreas Koch.

Der Geschäftsführer von Crefo Factoring Rhein-Wupper legte jetzt Ergebnisse einer Umfrage unter 270 mittelständischen Betrieben in der Region vor. Zahlungsverhalten der Kunden, Forderungsausfälle und Eigenkapitalausstattung wurden hier abgefragt. „Innerhalb von 30 Tagen haben 87 Prozent der Mittelständler ihre Rechnungsbeträge bezahlt bekommen“, sagt Andreas Koch. Im vergangenen Jahr hätten aber noch 95,5 Prozent binnen Monatsfrist Geld auf dem Konto gehabt.

Nach gut 60 Tagen bekommen 94 Prozent der hiesigen Mittelständler ihre Rechnungen bezahlt. Bundesweit liegt dieser Wert jedoch besser. Hier können 98 Prozent der Mittelständler Geldeingänge verbuchen. „6,1 Prozent warten länger als 60 Tage auf ihr Geld, bundesweit sind es lediglich 1,2 Prozent“, sagt Koch mit Blick auf die Umfrage-Ergebnisse.

Insgesamt beurteilen die mittelständischen Unternehmen ihre Lage nicht euphorisch. „Zwei Prozent sehen ihre Auftragslage als ungenügend an. Hier hat sich die Schulnote von 2,4 auf 2,7 verschlechtert“, sagt der Geschäftsführer von Crefo Factoring Rhein-Wupper. „Aber knapp die Hälfte der Befragten geht von einer verbesserten Geschäftslage in den kommenden Monaten aus“, ergänzt Koch, der aber auch zur vergangenen Umfrage mehr insolvente Mittelständler registriert.

Bei den Forderungsausfällen halten sich die Verluste aber in Grenzen. Denn acht von zehn Mittelständler verbuchen keine oder nur geringe Verluste – unter 0,1 Prozent vom Umsatz. Die Industrie verzeichnet hier den geringsten Forderungsverlust. Handel und Bauwirtschaft stehen etwas schlechter da, die meisten Forderungsverluste melden dagegen die Dienstleister: 28 Prozent melden Verluste von mehr als 0,1 Prozent des Umsatzes. Prekär: „20,8 Prozent der befragten Mittelständler gaben an, im laufenden Jahr Forderungsverluste aufgrund von Kundeninsolvenzen erlitten zu haben“, erklärt Andreas Koch.

Bei der Eigenkapitalausstattung sind die Unternehmen relativ gut aufgestellt. Immerhin gut 38 Prozent verfügen über einen Eigenkapitalanteil von mehr als 30 Prozent – mehr Firmen als bei der vergangenen Umfrage. Hier kamen 32,7 Prozent der Befragten auf diesen guten Wert. Allerdings gibt es in den drei Großstädten Unterschiede: In Remscheid zeigt sich bei 41,2 Prozent der Befragten eine solide Eigenkapitaldecke, in Leverkusen liegt der Anteil mit 41,7 Prozent ähnlich hoch. In der Klingenstadt verfügt zurzeit nur ein Drittel der Befragten über ein Eigenkapital von mehr als 30 Prozent.

Wer mit den Rechnungsbeträgen auf Nummer sicher gehen will, der kann das komplette Ausfallrisiko einer Factoring-Gesellschaft übertragen. Die stellt ihren Kunden die Rechnungsbeträge gegen eine Gebühr sofort zur Verfügung. Damit ist der Factoring-Kunden unabhängig vom Zahlungsverhalten seiner Kunden und nicht darauf angewiesen, mit teuren Krediten Liquiditätsengpässe zu überbrücken.

Seit mehr als 25 Jahren in diesem Geschäft tätig ist Crefo Factoring Rhein-Wupper. Im vergangenen Jahr zählte das Unternehmen 112 Kunden und wickelte für die rund 76.000 Rechnungen mit einem Auftragsvolumen von 152 Millionen Euro ab.

Menü